Narbe (Wundheilung)

Klassifikation nach ICD-10
L90.5 Narben und Fibrosen der Haut
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Frische Narbe nach einem Kaiserschnitt (unten) und Linea nigra (oben)

Als Narbe (lateinisch Cicatrix, altgriechisch ule) wird nach Zerstörung des kollagenen Netzwerks der Haut ein faserreiches Ersatzgewebe (Fibrose) bezeichnet, das einen Endzustand der Wundheilung darstellt. In Narben ist das Kollagen nicht mehr komplex verflochten, sondern parallel angeordnet. Hautanhangsgebilde wie Talg- oder Schweißdrüsen fehlen.

Bei traumatischen und andersartigen Läsionen mit Durchtrennung oder Verlust von Gewebe wird die Wunde zunächst durch ein Fibrinkoagel verschlossen, in der Folge werden Entzündungszellen rekrutiert. Es bildet sich dann ein Granulationsgewebe, welches schließlich durch kollagenreiches Bindegewebe ersetzt wird, das sich im weiteren Heilungsverlauf strafft. Daneben kommt es zu einer Reepithelisierung der Hautoberfläche. Den Prozess der Narbenbildung nennt man Ulosis.

Komplikationen während der Wundheilung wirken sich negativ auf die Heilung aus. Bezüglich der auffälligen Narbenbildung kann unterschieden werden zwischen atrophen Narben, Narbenkontrakturen, hypertrophen Narben und Keloiden.[1]

  1. Konrad Herrmann, Ute Trinkkeller: Dermatologie und Medizinische Kosmetik: Leitfaden für die Kosmetische Praxis. Springer-Verlag, 2007, ISBN 978-3-540-30094-6, S. 141.

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